Was lädt man?

Wie jedes elektrische Gerät (Handy, Laptop, …) muss man das E-Auto ab und zu laden. Dazu braucht es einen Stromanschluss. Im Gegensatz zum Treibstoff wird nicht nach der Zusammensetzung (Benzin oder Diesel) sondern nach der Art der Übertragung unterschieden. Denn der Strom ist immer der Gleiche. Wenn man ihn vom öffentlichen Netz nimmt, kann man nicht einmal erkennen ob es Kohle-, Wasser-, oder Atomstrom ist. 


Gleich- oder Wechsel-Strom?

Wie bei jedem der genannten Geräte muss man die Batterie des E-Autos immer mit Gleichstrom (auch DC genannt) laden. Das ist eine technische Notwendigkeit. Was bei uns aus der Steckdose kommt (und normalerweise auch aus dem Kraftwerk kommt und auf den Überlandleitungen transportiert wird), ist immer Wechselstrom (bekannt als AC). Deshalb braucht es, wie bei jedem Handy oder auch Akkuschrauber, immer ein Ladegerät, welches den Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt.

Je grösser die Leistung, desto grösser das Ladegerät. In jedem heutigen E-Auto ist ein solches Ladegerät eingebaut, damit man es an einer normalen Haushaltsteckdose (auch als 230 Volt bekannt) oder an einer etwas stärkeren Starkstromsteckdose (auch als 400 Volt bekannt) anstecken kann. Dieses Ladegerät ist ein guter Kompromiss von Gewicht und Leistung, da man zuhause ja keine stärkeren Anschlüsse hat.

Normalerweise hat man mit diesem Wechselstrom-Laden bis zu 22kW Leistung.


Was ist dann schnell-Laden?

Die Batterie selbst könnte aber normalerweise viel schneller laden. Nur das dazugehörige Ladegerät wäre etwa so gross wie eine Waschmaschinen und würde unnötig viel Platz und Gewicht kosten.

Deshalb macht man dies nur stationär an Ladestationen. Dort steht das Ladegerät fix installiert, weshalb die Grösse keine Rolle spielt. Auch wird es häufiger gebraucht, weshalb sich die Investition lohnt. Und, was auch wichtig ist, man kann es besser am Stromnetz anschliessen, viel leistungsfähiger als ein Haus normalerweise angeschlossen ist.

Hier wird also nicht mehr das eingebaute Ladegerät benutzt, sondern der Gleichstrom direkt in die Batterien geleitet. 

Damit hat man dann mit diesem Gleichstrom-Laden zum Beispiel bis 145kW Leistung (Tesla Supercharger) oder sogar bis zu 350kW (High Power Charging, HPC). 

Fazit: Wechselstrom geht überall, ist aber langsam, Gleichstrom geht nur an speziellen Ladestationen, ist aber schnell.


Warum brauche ich verschiedene Kabel?

Verschiedene Kabel braucht man, weil es unterschiedliche Stecker gibt (soweit die einfache Antwort).

Jedes Kabel hat zwei Enden. Jedenfalls bei Wechselstrom. Bei Gleichstrom ist das Kabel meist fest mit der Ladestation verbunden. Dort muss der Stecker nur noch zum Auto passen. Da es aktuell mehrere Standards gibt, wie der Stecker auf der Autoseite aussieht, haben Ladesäulen meist auch mehrere solche Kabel.

Bei Wechselstrom muss diese Seite natürlich auch zum Auto passen. Aber irgendwo muss man es auch am Strom anstecken. Und wer schon mal in Europa unterwegs war, weiss, dass es nicht "die Steckdose" gibt. Dazu kommen noch die unterschiedlichen Leistungen und zusätzlich spezielle Ladesteckdosen. 

Man benötigt also Kabel, welche zum eigenen Auto passen und auf der anderen Seite die üblichen Netzanschlüsse haben. Eine recht gute Übersicht bietet diese Seite.