aber ein Elektro-auto ist auch nicht besser

"Wenn ich ein Elektroauto kaufen soll, muss es irgendwie besser sein."

Das hört man gerne, wenn  man über dieses Thema spricht. Gemeint ist dabei nicht in erster Linie das Auto selbst (also das Fahren damit) sondern die Umweltbilanz.

Leider ist dies ein weites Feld und hat schon immer zu interessanten Diskussionen geführt. Sind Stromsparlampen besser als Glühbirnen? Sie brauchen zwar weniger Strom, aber die Herstellung ... ! Und die giftigen Stoffe ...!

Von ein paar Exoten abgesehen ist man sich einig, dass Elektromotoren effizienter mit Energie umgehen (> 90% Wirkungsgrad) als mobile Verbrennungsmotoren (< 40% Wirkungsgrad). Seit Jahren werden die Verbrennungsmotoren effizienter (sagt man), aber auch nicht-Mathematiker erkennen, dass die gemeldeten Steigerungen von "bis zu 3%" (also von 30% auf 31%, da 3% von 30% absolut betrachtet eben nur 1% sind) nicht so wirklich der Brüller sind. Viel wird da nicht mehr kommen. Die Thermodynamik gibt da ziemlich harte Grenzen vor. Ein Verbrennungsmotor (wie der Name schon sagt) erzeugt Wärme, und zwar meist mehr als 50%.

Das ist übrigens der Grund, warum ein Elektroauto sogar weniger Energie verbrauchen würde, wenn man die gleiche Menge Diesel (also Heizöl) in einem modernen Blockheizkraftwerk (Wirkungsgrad kombiniert so um die 80%) zu Strom verbrennt und dann in das Auto lädt. Das Gesamtsystem würde weniger CO2 ausstossen als ein Dieselfahrzeug und eine Ölheizung zusammen.

Nun gibt es die schönen Berechnungen und Studien, welche zeigen, dass ein Elektroauto zuerst x00'000 km fahren muss, bis die Energie, welche für den Akku benötigt wird, wieder eingespart ist. Alternativ kann man auch die Menge CO2 angeben, welche ein Akku bei der Herstellung scheinbar erzeugt. 

Die Rechnung stimmt, die Herstellung des Akkus benötigt mehr Energie als die Herstellung eines Verbrennermotors. 

Nur hinkt der Vergleich: Beim Verbrenner kommt bei der Verbrennung immer CO2 aus dem Auspuff, der Energieträger wird abschliessend und endgültig verbrannt. Da bleibt ausser Abgasen nichts übrig.

Die Energie für die Akkuherstellung kann aber selbst schon nachhaltig erzeugt werden. Was  den "Vorsprung" schon mal massiv reduziert.

Dann kann das Material des Akkus wiederverwendet werden, da er zwar gebraucht, aber nicht verbraucht wird (im Gegensatz zu Benzin oder Diesel). 

Und dann wird hier auch noch die eigentliche Aussage verdreht: Nicht das Elektroauto braucht bis zu diesem Punkt mehr Energie / macht mehr CO2, sondern der Verbrenner erzeugt ab diesem Zeitpunkt mehr CO2 / braucht mehr Energie. 

Denn das ist die eigentliche Aussage: Am Schluss verliert der Verbrenner, egal wo dieser Punkt liegt.

 

Das Thema giftige Stoffe, überhaupt Rohstoffe und woher der viele Strom her kommen soll, das ist wieder ein anderes Kapitel ...